Guiding / Anleitung: Feedern auf Raubfisch
Du begleitest uns zu einem Guiding zum Feedern auf Aale. Obwohl die Aale beissen, lassen sie beim ersten Widerstand an der Grundrute sofort wieder los. Ist der Einsatz der Feederangel mit einer feinen Feederspitze beim Angeln auf Aale erfolgreicher? Ist der Fang von Raubfisch mit der Feederrute möglich? In diesem Artikel wirst Du es erfahren.
Raubfisch mit der Feederrute?
Da Du mit der Feedermontage auf dem Grund angelst und die Freilauf - Feedermontage genau wie eine Grundmontage aufgebaut ist, kannst Du dich als Anleitung daran orientieren und den Feederkorb durch ein Grundblei austauschen. Es nahe liegt somit nahe, mit der Grundmontage an der Feederrute am Grund fressende Raubfische zu fangen. Ich selber habe mit der leichten Feederangel ebenfalls Raubfische gefangen, indem ich die Feederrute als Spinnrute eingesetzt habe. Dabei liegt der Vorteil der Feederrute bei allen Angelvarianten klar auf der Hand. Beißt beim Ziehen eines Kunstköders, z. B. eines Gummifisches ein Raubfisch, so spürt er dabei weniger Widerstand. Die sensible Feederspitze muss erst einmal vom Fische kräftig herumgerissen werden, um dem Raubfisch genügend Widerstand zu bieten, damit er Verdacht schöpft. Auch bieten leichte Feederruten genug Wurfpotential, damit Du auch Deine Angel als Spinnrute nutzen kannst. Daneben kann die Feederangel auch zum Angeln mit Deadbait (aus dem Englischen für "toter Köder") eingesetzt werden. Das ist im Sommer mit fingerlangen Fischchen auf Aal und Zander erfolgreich. Ist der Winter kalt, so kannst Du einen Versuch mit totem Köderfisch, den Du am Grund anbietest, versuchen. Wenn es so richtig kalt ist, schwimmen die Hechte umher und sammeln auch tote Köderfische vom Grund auf. Dabei kannst Du jeden Stupser des Schnabels vom Hecht am Köderfisch an der Feederspitze sehen. Feederruten mit einem Wurfgewicht von bis zu 150 Gramm sind dabei kräftig genug den toten Köderfisch auszuwerfen und Du genießt während des Drills die Vorzüge der parabolischen Aktion der Feederrute, die verhindert, dass während der Flucht von großen Fischen, der Haken aus dem meist knochigen Maul der Raubfische ausschlitzt. Die Eigenschaften einer leichten Feederrute oder Winklepicker - Rute wirst Du am Forellensee schätzen, wenn Du an dünner monofiler Schnur einen kleinen Twister oder Gummifisch langsam über den Grund ziehst. Dazu musst Du die Hauptschnur vor dem monofilen Vorfach mit ein paar Bleischroten als Wurfgewicht beschweren. Den Biss siehst Du an der Spitze, wobei die mit dem Ziehen dann sofort stoppen solltest. Dann öffnest Du sofort den Bügel Deiner Rolle, um zu sehen, ob der Fisch abzieht. Nach ein paar Metern schließt Du wieder den Bügel und setzt den Anhieb.
Aale feedern in der Strömung
Es ist Juni und die Sonne brennt tagsüber mit 30° Celsius vom Himmel. Das Wasser in den großen Flüssen hat sich auf Badetemperatur erwärmt. Die Strömung ist stark, sodass sich ein Ansitz zum Raubfischangeln mit der Grundmontage lohnt. Das Beste am Raubfischangeln zu dieser Jahreszeit ist aber, dass die Aale nun während des Sonnenuntergangs und in der Dunkelheit richtig Hunger haben. Doch die Aalbisse sind zwar zahlreich, aber immer, wenn Du einen Biss an der Grundrute durch Vibrieren an der Spitze der Rute erkennst, lässt der Raubfisch entweder sofort wieder los oder zieht den Köder vom Haken. Offensichtlich spürt der Aal nach der Aufnahme des Köders den Widerstand der dicken Spitze der Grundrute und spuckt diesen wieder aus. Andere, zumeist kleine Raubfische zupfen dagegen den Köder mit geschickten Körperdrehungen vom Haken und verschwinden. Um den Widerstand der Rutenspitze zu verhindern, setzen wir neben der Grundrute noch eine Feederrute mit einem Wurfgewicht von 50 bis zu 150 Gramm ein. Als Spitze benutzen wir eine 2 Unzen Feederspitze, da wir hinter einem Buhnenkopf an der Strömungskante angeln, also nicht unmittelbar in der weitaus stärkeren Hauptströmung des breiten Flusses.
Die Montage zum Feedern auf den Raubfisch Aal
Um einen direkten Vergleich zwischen Grundrute und Feederrute beim Raubfischangeln herstellen zu können, verwenden wir beim Grundangeln auf den schlangenförmigen Raubfisch die gleiche Montage. Durch einen Feederboom wird die Hauptschnur gefädelt und durch einen Wirbel gestoppt, der so groß gewählt wird, dass er nicht im Röhrchen des Booms stecken bleiben kann und so beim Biss vom Aal blockiert. Daran wird jeweils der gleiche Haken am 60 cm Vorfach der Größe 4 mit Widerhaken gehängt. Als Grundblei wird ein 50 Gramm Birnenblei an den Wirbel des Abstandhalters gehängt. Beide Ruten werden mit Wurm beködert und zwar mit einem halben Tauwurm und einem Kompostwurm auf der Spitze. der halbe Tauwurm und der Kompostwurm mit seinem gelben Saft, sollten so viel Duft im Wasser freisetzen, dass sich die Raubfische vom Köder angezogen fühlen. Im Gegensatz zur monofilen Hauptschnur an der Grundrute der Stärke 0,35 mm, verwenden wir an der Feederrute eine 0,18 mm geflochtene Hauptschnur an die eine 0,30 mm monofile Schnur gebunden wird. Die Kombination von geflochtener und monofiler Schnur solltest Du auch beim Feedern auf Weissfische verwenden, da Du so den Strömungsdruck der auf der Hauptschnur lastet verringerst und die geflochtene Schnur gleichzeitig die Bisse durch ihre geringe Dehnung direkter auf die Feederspitze überträgt.
Der erste Biss von einem Räuber
An der Spitze der Buhne sitzend, werfen wir beide Ruten strom abwärts an der Strömungskante eingeworfen, danach werden sie in aufrechter Position am Ufer abgestellt und die Schnur auf Spannung gezogen, wobei das mesit durch die Strömung erledigt wird. Nun warten wir auf einen Biss. Nach 21 Uhr wird es langsam dunkel und es erfolgt ein zaghaften Biss an der Feederrute. Nach einer Minute entwickelt sich der Biss und wird wehementer. Nach dem Anschlag ist zunächst ein Widerstand des Räubers zu spüren, der jedoch schnell überwunden ist. Ein kleiner Aal von 30 cm Länge zeigt sich. Der Raubfisch wird schonend vom Haken befreit und da der Fisch das Mindestmaß nicht erreicht, schnell wieder in den Fluss schonend zurück gesetzt. Nach dem erneuten Anködern wird die Montage der Feederrute wieder an die Strömungskante geworfen und für den nächsten Biss platziert. Kurz danach ist ein zittern an der Spitze der Grundrute zu beobachten, jedoch trotz längeren Abwartens, scheint der Raubfisch nicht weiter beissen zu wollen. Nach dem Einholen der Grundrute sind keine Bisspuren am Wurm zu erkennen, sodass der Köder sofort wieder ausgeworfen wird. Kurze Zeit später ist wieder ein Biss an der Grundrute zu erkennen. Nach einer Wartezeit zieht der Fisch wieder am Köder, jedoch geht der Anschlag ins leere und der Wurm ist vom Haken abgefressen. Also neu beködern und wieder ausgeworfen. Ein erneuter Biss an der Federrute bringt wieder einen kleinen Aal beim Raubfischangeln an Land der nicht groß genug ist um das Mindestmaß zu erreichen und somit wieder schonend freigelassen wird.
Nachts feedern auf Aale.
Es ist Nacht geworden, jedoch ist es klar, sodass die Silhouetten der Spitzen von beiden Ruten sich gut vom Nachthimmel abheben und bestens zu erkennen sind. Eine Markierung der Spitzen mit einem Knicklicht ist deshalb unnötig. Mit Einbruch der Nacht hört die Beisserei erst einmal auf. Es zuppelt gar nichts mehr, eine 3/4 Stunde lang. Dann erfolgt ein mächtiger Biss an der Feederrute. Die Spitze hört aufgrund ihrer Sensibilität nicht mehr auf zu zittern. Nachdem der Anschlag sitzt, spielt die Feederrute ihre Qualitäten voll aus. Sie biegt sich mächtig, fast parabolisch bis in das Griffteil durch. Das hat den Vorteil, dass Schläge vom Raubfisch gut abgefedert werden können. Nach kurzem Drill liegt ein Aal von ungefähr 50 bis zu 60 cm im Kescher. Der Aal hat ein Gewicht von mindestens 500 Gramm und kann dem Gewässer entnommen werden. An der Grundrute erfolgt kein Biss mehr. Da es bereits 23 Uhr ist und morgen ein Arbeitstag bestritten werden muss, ist für heute Schluss.
Fazit zum Feedern auf Aal.
Zählen nur die verwerteten Bisse beim Rutenvergleich, so steht es 3 zu 0 für die Feederrute. Natürlich gibt es beim Angeln immer eine Ungenauigkeit, denn Angeln ist immer dem Glück oder Zufall unterlegen. Jedoch wenn wir einen Biss an der Grundrute bemerkten, so ruckelte der Raubfisch an der Rute höchstens zweimal und war dann weg. Ebenso wurde der Wurm am Haken entweder dabei abgefressen oder der Haken völlig vom Köder befreit ("der Haken blank gemacht"). Des Weiteren muss es sich nicht bei jedem Biss um einen Aal handeln, sondern es gibt in diesem Fluss auch Krabben und Schwarzmundgrundeln, die ebenfalls den angebotenen Wurm lieben, aber auch nicht am Haken hängen bleiben. Das liegt nicht nur an ihrer Größe, sondern auch an der Jahreszeit. Besonders die Grundeln sind meist am Tage sehr aktiv, beißen in der Nacht oft nur selten. Das liegt zum Teil daran, dass der Aal und auch der Zander die Grundeln als willkommene Beute ansehen. Trotzdem gibt es auch genug Krabben im Fluss, die besonders geschickt sind, mit ihren Scheren den Köder von Haken picken oder das Vorfach abschneiden. In diesem Test konnte jedoch beobachtet werden, dass die Bisse sich an der Feederrute langsam entwickeln und die Fische an der Feederspitze weniger Widerstand spüren. Deshalb ist es immer einen Versuch wert, wenn die Aale vorsichtig beißen, die Feederrute anstatt die Grundrute zu benutzen. Dabei sollte der Feederangler auch erwägen, eine geflochtene Schnur mit einer monofilen Schlagschnur einzusetzen. Die Bissanzeige ist einfach direkter und es ist möglich zu erkennen, wie der Biss sich beim Angeln an der Feederangel entwickelt. Indem beim Feedern bereits die geringste Bewegung am Köder registriert wird und den Feederangler somit rechtzeitig vorwarnt. Dadurch kann der Angler beim Feedern den Anhieb zur richtigen Zeit setzen, um den Raubfisch an den Haken zu bekommen.
Der Film: Feedern im kleinen Fluss